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Sonntag, 08. Juni 2025
Wie ist das eigentlich...
mit Pfingsten und der Taube?

Während Ostern die Auferstehung Jesu und das Erwachen der Natur gefeiert wird, ist die Bedeutung von Pfingsten nicht so klar. War da nicht etwas mit einer Taube?
Man erinnert sich vielleicht an die Geschichte von der Arche Noah: Dreimal sendet Noah nach der Sintflut eine Taube aus, um zu erforschen, ob das Wasser schon gesunken ist. Beim dritten Mal heißt es: „Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig.“ (Gen 8,11) So wurde die Taube zu einem Symbol des Friedens und der Versöhnung mit Gott.
Im Markusevangelium wird erzählt: „Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan. Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. (Mrk 1,9 -11)
In der Apostelgeschichte heißt es: „Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab. (Apg 2,1 - 4)
In manchen Kirchen wurde dieses Pfingstwunder durch rote Blütenblätter, die aus dem Gewölbe heruntersanken, dargestellt. Pfingstfeuer, die meist im Süden Deutschlands entzündet werden, gelten als Zeichen der Erleuchtung und als Symbol für den Heiligen Geist. Einen besonderen Brauch im Zusammenhang mit dem Feuer pflegte man im Salzburger Land. Dort wurden in vielen Kirchen aus dem so genannten „Heiliggeistloch“ brennende Fasern von Leinen, Hanf oder Jute auf die Kirchenbesucher gestreut und von den Männern mit ihren Hüten aufgefangen. Diese „Feuer“ sollten vor Unwettern schützen.
Bei einem anderen mittelalterlichen Pfingstbrauch wurden lebende Tauben in der Kirche freigelassen. Weitere Bräuche waren, eine hölzerne Taube über den Köpfen der Gläubigen an einer Schnur kreisen zu lassen oder eine geschnitzte Taube durch eine Öffnung in der Kirchendecke herabzulassen. Papst Benedikt XIV. legte 1745 fest, dass der Heilige Geist ausschließlich als Taube dargestellt werden solle, und so ist die Taube das heute weitaus verbreitetste Symbol für den Heiligen Geist. Der Apostel Paulus schreibt im Galaterbrief: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. (Gal.5,22-23)
Möge der Heilige Geist diese Früchte in uns wirken!
CHRISTIAN UFER
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